Es geschehen noch Wunder: da es heute in einem Geschäft "Früh-shopping" gab (Einkauf bis 11 Uhr morgens: 20% auf alles, auch auf das bereits reduzierte), kamen die Jungs heute pünktlich um 9 Uhr aus den Federn und haben erstmals das Frühstück selbst gerichtet!!!
man beachte die Uhrzeit auf dem Bild!!!
Es war ein glücklicher Zufall, dass sie heute so bald auf waren, denn just 10min. später standen bayerische Neujahrssänger samt Blech vor der Tür und posaunten im Carport flotte Weisen. O-Ton Miguel: "wenn ich nicht schon wach wäre, hätte dieses Weck-Blech die Spieler das Leben gekostet! Und dafür bekommen sie sogar noch Geld??? Was ist das für ein Land!!" Sandra stand dem Ganzen bibbernd gegenüber und konnte gar nicht verstehen, wie man bei diesen eisigen Minusgraden FREIWILLIG vor die Türe gehe, und überhaupt noch die Finger bewegen könne. Bayerische Blasmusik vor dem viel zu frühen Frühstück - war doch eher ein Kulturschock denn ein beeindruckendes Erlebnis. Ich kann allen weiteren Gruppen, die in den nächsten Tagen um die Häuser ziehen, nur empfehlen, um unser Haus einen großen Bogen zu machen, oder erst am Nachmittag aufzukreuzen, damit es "nicht scheppert". (semantisch höchts interessante Redewendung in Zusammenhang mit Blechbläsern!).
Dazu dann noch Weißwürste, süßer Senf und frische Brezn: das Staunen mit offenem Mund nahm kein Ende, bis Miguel schließlich den ersten Bissen wagte, und sich ein "Oh, Dios!! Hostia!" abrang. Er entpuppt sich immer mehr als der jugendliche "Vorkoster", für Andalusier ist er damit ein absolutes Ausnahmetalent, denn der Chiclanero per se und seine Gaditanos (Bewohner der Provinz Cadiz) sind mehr als skeptisch bei allem, was nicht frittiert ist und vor Öl trieft! "Was der Chiclanero nicht kennt, .....)
Doch Miguel schmeckt einfach ALLES was irgendwie essbar ist!! Er setzt die Kostprobe dann auch geschickt in Szene, mit dem Ergebnis, dass keine der 20 Würste übrig geblieben ist, ein Glas süßer Senf geleert wurde. Dazu frische Brezn, und ein Lehrgang im richtigen Essen der Weißwurst. Sandra und Miguel übten fleißig: BREZN, zutzln..... wir haben viel gelacht.
Heute bekamen sie auch noch einen Lehrgang in Mülltrennung und waren fassungslos: so viele verschiedene Tonnen, und das für jedes einzelne Haus, und dann auch noch die pingelige Trennung, und Leerung dann nur alle 14 Tage bzw. 1 x im Monat?!? In Spanien gibt es riesige Behälter an den Straßen, jeder schmeißt alles rein, sie werden jede Nacht (!!) geleert. So entbrannte eine heiße Diskussion über Umwelt und Erneuerbare Energien, bzw. um Energieverschwendung, wie sie in Spanien noch üblich ist. Internationaler Kulturaustausch in der Praxis!
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