Donnerstag, 25. Dezember 2008

Weihnachten ganz gemütlich

Unser Weihnachtsfest war wunderbar gemütlich, das einzige, was zum vollkommenen Glück fehlte, war der Schnee. Das wäre für unsere Jungs die Krönung gewesen. 

Baum schmücken war für sie etwas Besonderes. Ein so großer Baum, ganz frisch geschnitten, (hatte ich bereits im September ausgesucht und vorbestellt), ist doch etwas ganz anderes als der Mini-Plastikbaum, der üblicherweise in Spanien aufgestellt wird. 
Ich fand es toll, so viele "Hainzelmännchen" zu haben, die die Kisten voller Dekomaterial aus dem Keller auf einen Schlag hochbrachten, ebenso wie unsere genialen "Weihnachts-vorhangstangen", eine Erfindung meines Göttergatten. Er war es irgendwann leid, immer die Vorhänge abzunehmen, Stangen mit Girlanden und Lichtern umwickeln zu müssen, damit ich dann alles verzieren konnte. Also hat er sich ein paar einfache Stangen besorgt, die jedes Jahr dann vollkomen fertig dekoriert  innerhalb weniger Minuten gegen die eigentlichen Vorhangstangen ausgetauscht werden. 





Rollenverteilung

Ich habe wieder mal festgestellt, dass Männer viel praktischer denken und daher im Grunde wesentlich besser für den Haushalt geeignet wären! Irgendwann ist da wohl im Laufe der Jahrtausende etwas mit der Rollenverteilung schiefgelaufen. Heute haben wir den Beweis: Frauen schließen in der Schule/Uni extrem gut ab, stehen im Beruf bestens ihren "Mann", haben hervorragende Managment-Qualitäten, sind z.B. im Fernsehen als Moderatorinnen nicht mehr wegzudenken, taktieren meist geschickt mit Charme und weiblichen Waffen, statt mit Fäusten und Kanonen. Vielleicht braucht es nur eine geschickte Marketing-Aktion, um  die Rollen neu zu veteilen und Männer zu Unternehmern ihrer Familien zu machen, statt sie Familienunternehmen und Imperien leiten zu lassen? Ich bin ziemlich sicher, dass wir all die Segnungen im Haushalt wie Waschmaschine, Geschirrspüler, Staubsauger etc. Männern zu verdanken haben, die aus irgend einem Grunde den Haushalt machen mußten/wollten, und wenn man sie denn immer ließe, wäre Hausarbeit keine Arbeit mehr, sondern eine gigantische Ingenieursleistung der perfekten Automation!

Sie fragen, was das jetzt mit unserem Weihnachtsfest/Deko zu tun hat? Ganz einfach, ich habe festgestellt, dass die spanischen JUNGS, und diesmal meine ich wirklich nur die männlichen, den Vorgang des Dekorierens irgendwie ähnlich sehen wie mein Mann. Weil das Abwickeln, Entwirrren, Lampen überprüfen und über den Baum an einzelnen Zweigen zu befestigen mehr al 3 min. gedauert hat, fanden sie schlicht das Auseinanderfalten eines Plastikbaumes, den man alle Jahre wieder im gleichen Zustand nutzen kann, weitaus sinnvoller und geschickter, als "sooo viel Arbeit für einen Baum, der nicht einmal bis in alle Ewigkeit halten würde."  Sandra dagegen bekam glänzende Augen und hatte sichtlich Spaß daran, mit mir anschließend den Baum zu schmücken.  

Heilig Abend

Da wir den Baum bereits am Montag Abend in aller Ruhe geschmückt hatten, war der 24. Dezember so ruhig und gemütlich wie nie zuvor.
Ich konnte am Vormittag in aller Ruhe auf die vielen mails antworten, die ich  bekommen hatte, Roland hat eingekauft und gekocht (kann es sein, dass Männer auch die geschickteren Köche sind?!? denn  für ihn war das kein Stress, sondern Vergnügen pur, Dauer: ca. 1 Stunde!), und die Jungs waren nicht zu sehen - nur gegen 15 Uhr trieb sie der Hunger mal zum Mittagessen an unseren Tisch.  

Am Abend hat sich dann neben den Jungs noch ein Jung-Geselle zu uns gesellt, Rolands bester Freund Sepp Weiß, oder wie alle festgestellt haben: auf spanisch klingt es besser: José Blanco, seines Zeichens Ex-Fußballer des Bayern München, und er lacht mindestens genauso gerne und laut wie Roland selbst. 

Unser "türkischer" Truthahn war ein Gedicht. Außer Knochen ist dank Miguels fantastischem Appetit wirklich nichts übrig geblieben, so dass Sepp am Ende meinte: "Jetzt könnt ihr die "türkische" Pute wieder zurückbringen und Euch beschweren, denn sie hat tatsächlich nur "Boana", und kein Fleisch!"



Unsere deutschen Weihnachtslieder, Sepp und ich am Klavier, bekamen dank der lautstarken spanischen "Unterstützung" einen flamencoartigen Rhythmus, und wurden mittels laptop-webcam direkt ins spanische Wohnzimmer von Sergios Eltern übermittelt. Mangels Text und Noten haben uns dann die Jungs ihre Weihnachtslieder vom laptop weg gesungen, ein "cooles" oder auf niederbayerisch "naimodisch´s" Weihnachtsfeeling! Aber lustig war´s, vor allem, als sich dann alle per laptop, skype und webcams mit ihren Freunden in Spanien unterhalten haben. Ich glaube, unser Haus war auch begeistert davon, endlich mal wieder "belebt" zu sein, vor allem, da an diesem Abend enorm viel geblödelt und gekichert wurde.

Ein herrlicher Abend, an dem alle glücklich waren: wir, dass wir Sepp und die Jungs bei uns hatten, Sepp, dass er in der Großfamilie gefeiert hat und endlich wieder mal Rolands Küche genießen konnte, und die Jungs: ja, für sie war das schönste Geschenk, dass sie diese Ferien hier bei uns verbringen dürfen, und so waren sie mit Kleinigkeiten zur Bescherung höchst zufrieden.
Fazit: es braucht nicht viel,  um Freude zu bereiten.

ich hoffe sehr, dass auch ihr alle ein schönes Fest hattet und die nächsten Tage genießt.

herzliche Grüße

Beatrice 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen